Staat der Angst by Hillary Rodham Clinton

Staat der Angst by Hillary Rodham Clinton

Autor:Hillary Rodham Clinton
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783749903191
Herausgeber: HarperCollins


KAPITEL 26

Gil Bahar hielt den Türgriff umklammert und stützte sich mit der anderen Hand am Dach des alten Taxis ab, um nicht allzu heftig durchgerüttelt zu werden, während sie über Pisten holperten, die man nicht länger als Straßen bezeichnen konnte.

Nach mehr als einer Stunde Fahrt hielt Akbar an.

»Den Rest der Strecke müssen wir zu Fuß laufen. Schaffst du das?«

Er sah seinem Freund an, dass er Schmerzen hatte.

»Lass mich nur kurz ausruhen.«

Akbar reichte Gil eine Flasche Wasser und ein Stück Brot, was dieser dankbar annahm. Gil inspizierte seinen Vorrat an Schmerztabletten. Zwei waren noch übrig.

Er warf einen Blick auf das unwegsame Terrain, das vor ihnen lag. Er kannte ihr Ziel und wusste, dass der steile Anstieg und die zerklüfteten Felsen sein geringstes Problem wären.

Er schluckte noch eine Tablette, ehe er sich die Hose auszog, um den inzwischen blutdurchtränkten Verband an seiner Beinwunde zu wechseln.

»Warte«, sagte Akbar. »Lass mich.«

Er nahm Gil die Verbandsrolle aus den zitternden Fingern, säuberte vorsichtig und geschickt die Wunde und gab antiseptisches Puder darauf, ehe er ihm einen frischen Verband anlegte.

»Sieht übel aus.«

»Ich hatte noch Glück«, sagte Gil, der seine starken Schmerzen nicht verbergen konnte, selbst wenn er es gewollt hätte. Außerdem hatten er und Akbar zu viel gemeinsam erlebt, um dem anderen etwas vorzumachen.

Innerhalb weniger Minuten begann das Schmerzmittel zu wirken, und Gil stand auf. Er war blass, hatte jedoch wieder etwas Kraft gesammelt.

Den Blick nach vorn gerichtet, sagte er zu Akbar: »Du kannst hier warten, wenn du willst.«

»Nein, ich komme mit. Wie soll ich sonst wissen, ob er dich umbringt?«

»Und was, wenn er dich umbringt, weil du mich hergeführt hast?«

»Dann ist es der Wille Gottes.«

»Alhamdulillah«, sagte Gil. Dank sei Gott.

Die beiden Männer machten sich auf den Weg. Entlang des steinigen Bergpfads fand Akbar einen Ast, den Gil als Krücke benutzen konnte, und so humpelte er hinter seinem Freund her, während er im Stillen um Stärke betete. Und um Mut.

»Sie geht nicht ran«, knurrte Betsy leise.

Sie hatte Denise Phelan gebeten, das Zimmer zu verlassen. Die Soldatin war verwundert gewesen, doch Betsy hatte ihr erklärt, dass sie es mit streng geheimen Dokumenten zu tun hätten und niemand anders im Raum sein dürfe.

Daraufhin hatte Captain Phelan einen vielsagenden Blick auf Pete Hamilton geworfen, den in Ungnade gefallenen ehemaligen Pressesprecher von Eric Dunn.

»Ich habe ihn zu meinem Stellvertreter ernannt«, sagte Betsy bestimmt.

Das war natürlich blanker Unsinn. Genauso gut hätte sie sagen können, dass sie Hamilton einen Decodierring oder einen Werkzeuggürtel gegeben habe. Oder Thors Hammer.

Sie bemerkte, dass die Soldatin zunächst zögerte. Vielleicht glaubte sie ihr sogar. Wer würde auch etwas dermaßen Absurdes behaupten, wenn es nicht der Wahrheit entsprach?

Doch auch nachdem Phelan das Büro verlassen hatte, sprachen sie nur im Flüsterton miteinander. Sie mussten davon ausgehen, dass der Raum verwanzt war.

Denise Phelan war General Whiteheads Adjutantin. Er hatte sie nicht geschickt, um sie zu beschützen, sondern um sie zu überwachen. Insofern war es nur logisch, dass man auch Abhörgeräte im Büro installiert hatte.

Betsy hatte ihren Schock, dass nicht Beecham, sondern Whitehead der Maulwurf war, immer noch nicht ganz verwunden. Der Vorsitzende der Vereinigten Generalstabschefs arbeitete mit Bashir Shah zusammen.



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